Proteine werden aus α-Aminosäuren aufgebaut. Darüber hinaus gibt es eine große Zahl weiterer Aminosäuren, die ebenfalls eine Rolle bei biologischen Prozessen spielen. Diese sollen hier aber nicht thematisiert werden. Vereinfachend verwenden wir das Wort Aminosäure für die proteinbildenden Aminosäuren.
Aus nur 23 verschiedenen Aminosäuren kann der menschliche Körper eine Vielzahl für den Körper notwendige Proteine bilden. Acht von diesen nennt man „essentiell“, weil der Körper sie nicht selbst bilden kann. Sie müssen über die Nahrung in ausreichender Menge zugeführt werden, damit der Körper alle wichtigen biologischen Vorgänge realisieren kann.
Aminosäuren werden für die Zellreparatur und die Zellneubildung benötigt. Da dies ständig im Körper stattfindet ist eine kontinuierliche Zuführung von Aminosäuren notwendig. Außerdem werden zahlreiche Enzyme und Hormone sowie Immunzellen aus Aminosäuren gebildet, die für eine Vielzahl an körperlichen Abläufen und Steuerungsmechanismen notwendig sind. Auch Bluteiweiße werden aus Aminosäuren gebildet. Darüber hinaus sind Aminosäuren an vielen körperlichen Abläufen beteiligt: Immunabwehr, Steuerung des Stoffwechsels und des Blutzuckerspiegels, Transport von Substanzen und vieles mehr.
Der Tagesbedarf an Aminosäuren wird durch die Aufnahme von Eiweißen gedeckt. Er hängt von der Körpergröße ab und ist für Frauen und Männer unterschiedlich. Frauen brauchen ca. zehn Prozent weniger Proteine als Männer. Bei einer 170 Zentimeter großen Frau liegt der Tagesbedarf etwa bei 54 Gramm Eiweiß, bei einem gleich großen Mann liegt er bei 61 Gramm. Beim Abbau von Eiweißen im Körper entstehen belastende Abfallstoffe, die über die Niere entsorgt werden müssen. Deshalb ist ein zu viel an Eiweißen ebenso ungünstig, wie ein zu wenig.